Freitag, 03. April 2020

Robotertechnologien im Einzelhandel

Bei Saturn ist es Tory, bei Decathlon Tally und bei Zalando Torus: Immer öfter gehen Maschinen dem Menschen im Einzelhandel zur Hand. Roboter erobern die Lager und Logistikzentren sowie Prozesse am POS und auf der Verkaufsfläche. Sie nehmen Mitarbeitern Inventuren ab, melden Regallücken, navigieren Kunden durch den Laden, brillieren mit Extrawissen zu Produkten. Nach einer Studie des Beratungsunternehmen Elaboratum, die dem „Handelsblatt“ vorliegt, können sich 76 Prozent der Befragten sogar vorstellen, künftig einen Hilfs-Roboter beim Einkaufen zu nutzen. Viele Branchenexperten sind sich sicher: Wer Roboter einsetzt, gewinnt. Ich möchte Ihnen zeigen warum.

Pepper mahnt zu Abstand

Die Coronavirus-Krise stellt den Einzelhandel auf eine harte Probe. Mitarbeiter arbeiten am Limit, setzen sich jeden Tag der Gefahr einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus aus und müssen sich zudem noch mit scheinbar unbelehrbaren und ignoranten Kunden auseinandersetzen, die die Hygienevorschriften nicht einhalten. Das zehrt an den Nerven.

In einem Edeka-Markt im nordrhein-westfälischen Lindlar hilft seit vergangenem Mittwoch ein kleiner Roboter aus. “Pepper”, der eigentlich ein Pflegeroboter ist, steht im Kassenbereich der Filiale und schwört Einkaufende mit elektronischer Stimme auf die Schutzmaßnahmen ein. Außerdem wirbt er für Rücksichtsnahme und Solidarität untereinander und rät mit kindlich-freundlichem Gesichtsausdruck von Hamsterkäufen ab. Auch wenn “Pepper” nicht mit anpackt, unterstützt der Roboter die Mitarbeiter im Supermarkt auf eine andere Weise – mit dem Appell an die Vernunft der Kunden.

Tory, der Inventur- und Regallücken-Roboter

Anpacken können “Peppers” Brüder und Schwestern dafür ziemlich gut. Wenn das rege Treiben beispielsweise im Modehaus Adler zu Ende geht, macht sich Inventur-Roboter “Tory” an die Arbeit. Der ein Meter große Roboter fährt durch die Gänge der Filialen, scannt Bestandslücken und spürt Fehlplatzierungen auf, in dem er RFID-Etiketten scannt. Der Roboter erfasse 99 Prozent der Ware auf der Verkaufsfläche und sei dabei bis zu dreimal so schnell wie ein Mensch mit RFID-Handscannern, heißt es in einem Artikel der Lebensmittel-Zeitung. “Während Mitarbeiter 4 000 Artikel pro Stunde erfassen, schafft die Metralabs-Maschine zwischen 10 000 und 15 000”, wird darin weiter beschrieben. Den aktuellen Bestand funkt “Tory” an das Warenwirtschaftssystem. Das wiederum ordert Blusen, Hosen und Kleider aus dem Zentrallager nach und fordert die Mitarbeiter am nächsten Morgen auf, diese zu verräumen.

Der Cobot: Kollege Roboter

Auch immer mehr Lebensmittelhersteller setzen auf eine Zukunft, in der Menschen und Roboter Hand in Hand arbeiten. Anfang des Jahres gab Nestlé Deutschland  bekannt, den Einsatz von kollaborierenden Robotern, Cobots genannt, auszuweiten.

Diese Cobots schichten mit einem Greifarm Kartons mit Produkten wie After-Eight-Schokolade auf eine Palette – bis zu 1,5 Meter hoch. Ist die Palette voll, zieht ein Mitarbeiter diese aus dem Arbeitsbereich und stellt eine neue hinein. Der Cobot nimmt den Mitarbeitern mit dem Packen der Paletten einiges an Arbeit ab. Und genau das war die Motivation hinter der Umstellung zum automatisierten Packvorgang. „Bislang stapelte dort ein Mitarbeiter die Kartons und hob dabei pro Schicht 6 Tonnen per Hand“, sagt Produktionsingenieur Sven-Peter Schemel in einem Bericht der Lebensmittel-Zeitung.

Entlasten auch Sie Ihre Mitarbeiter

Auch Sie können Ihre Mitarbeiter im Einzelhandel entlasten. Mit der Automatisierung Ihres Entsorgungsprozesses zum Beispiel. Ich bin Anton Leon Baler, eine automatisierte Ballenpresse. Teamwork und Effizienz werden bei mir groß geschrieben.

Während der Cobot von Nestlé den Mitarbeitern das Heben von bis zu 6 Tonnen am Tag erspart, erspare ich meinen Kollegen täglich 400 Bückvorgänge. Besonders die Entsorgung von Verpackungen nimmt im Einzelhandel Zeit in Anspruch und ist Gift für das Kreuz und Hände. Der Einsatz von Cutter Messern zur Zerkleinerung der Kartons ist gefährlich und das tiefe Bücken, um Kartons einzusammeln, beansprucht Wirbelsäule und Knie. Mit einer Ballenpresse mit automatischer Befüllung reduzieren Sie diesen körperlichen Aufwand. Händisches Zerreißen und Zerschneiden von Kartons entfällt vollkommen.

Dass die Presskammern nicht mehr händisch von den Mitarbeitern befüllt werden müssen ist nicht nur sicherer und gesundheitsschonender, sondern spart auch eine Menge Zeit. Über 500 Arbeitsstunden im Jahr spart allein eine Filiale mit dieser automatisierten Entsorgung ein. Das sind zwei Stunden am Tag. Wertvolle Zeit, die Ihre Mitarbeiter sinnvoller einsetzen können.

Ob Tory oder Pepper, Robotertechnologien und automatisierte Prozesse bringen enorme Vorteile für Sie und Ihren Handel mit sich und die Mitarbeiter haben mehr Zeit für das Kerngeschäft.

Strautmann Umwelttechnik GmbH